Ensemble Modern übergibt Archivmaterialien

an das Institut für Stadtgeschichte

Das Ensemble Modern hat gestern Archivalien aus den ersten zehn Jahren seiner Arbeit an das Institut für Stadtgeschichte übergeben. Die Übernahme von Schriftgut, Tonträgern, Fotografien aus der Zeit 1980-1990 folgt einem zweijährigen Archivprojekt des Ensembles im Rahmen des Förderprogramms „Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ und ist der Beginn einer langfristigen Zusammenarbeit der beiden Institutionen. Darin kommt die enge Verbundenheit des Ensemble Modern mit seiner Heimatstadt Frankfurt am Main zum Ausdruck.

„Wir freuen uns sehr, dass nun die Überlieferung einer für die jüngere Frankfurter Kultur- und Musikgeschichte so bedeutenden Institution Teil unserer Sammlungen wird“, sagt Dr. Kristina Odenweller, kommissarische Leiterin des Instituts für Stadtgeschichte und Leiterin der Abteilung Sammlungen: „Die Unterlagen werden von uns sachgemäß und auf Dauer bewahrt und im Archivinformationssystem Arcinsys Hessen erschlossen. Damit sind sie künftig von unseren Nutzern und Nutzerinnen recherchierbar und können im Lesesaal eingesehen werden.“

Das Ensemble Modern, 1980 als eines der ersten freien Ensembles in Deutschland gegründet, hat sich der zeitgenössischen Musik von Anfang an mit einem hohen Maß an Selbstbestimmung und Risikobereitschaft verschrieben. Das Archiv des Ensemble Modern umfasst eine Vielzahl von Dokumenten und einzigartigen Artefakten, darunter handschriftliche Notizen von Komponist*innen, Uraufführungsmaterialien, Korrespondenzen mit bedeutenden Persönlichkeiten der Musikgeschichte sowie Aufnahmen von Ur- und Erstaufführungen. „Diese wertvollen Schätze bieten einen Einblick in das Wirken des Ensemble Modern innerhalb der deutschen Ensemblelandschaft. Die Übernahme der Archivmaterialien durch das Institut für Stadtgeschichte markiert einen wichtigen Meilenstein in der Bewahrung und Zugänglichmachung eines einzigartigen kulturellen Erbes für die musikhistorisch interessierte Öffentlichkeit“, so Christian Fausch, Künstlerischer Manager und Geschäftsführer des Ensemble Modern.

Dr. Christiane Schwerdtfeger, die das Material aus der Frühzeit des Ensemble Modern gemeinsam mit einem engagierten Team gesichtet und erschlossen hat, sieht in der Übernahme die Chance für vielseitige Nutzungen: „Das Material birgt interessante Quellen für alle, die sich mit der Aufführungsgeschichte zeitgenössischer Musik in Deutschland beschäftigen. Es enthält auch viele Bezüge zur Zeitgeschichte und zur Frankfurter Stadtgeschichte und es lässt sich sicher wunderbar mit ähnlich gelagerten Forschungsprojekten verknüpfen.“

Zu den übergebenen Materialien zählt u.a. das erhaltene Schriftgut zu den Projekten der Jahre 1980-1990, ferner Korrespondenzen und interne Besprechungsprotokolle, eine Reihe von Fotografien und Plakaten sowie einige Tonträger. Sofern das Material im Rahmen des Archivprojekts digitalisiert wurde, übernimmt das Institut für Stadtgeschichte auch die entsprechenden Digitalisate.

Die Übernahme trägt dazu bei, die Bedeutung und Vielfalt der deutschen Ensemblelandschaft zu würdigen. Sie stellt sicher, dass Archivalien zur einzigartigen Arbeit des Ensemble Modern langfristig unter geeigneten Bedingungen aufbewahrt werden. Zukünftigen Generationen ist das musikhistorische Vermächtnis der Institution Ensemble Modern so gesichert zugänglich.